Astrologiewissen: Der Merkur im ausführlichen Überblick
Astronomisch betrachtet ist der Merkur der kleinste Planet unseres Sonnensystems. Da er ihrem Zentrum am nächsten steht, hat er die kürzeste Umlaufszeit; ein Merkurjahr dauert gerade mal 88 Tage. Seine Oberfläche ähnelt der des Mondes, doch in seinem Inneren brodelt es wie in der Erde. Seinen Namen hat er von dem römischen Gott Merkur. Als Mittler zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten hilft er uns nicht nur bei Kommunikation, sondern auch beim Verständnis unserer Träume.
Mythologie
Merkur galt als Gott des Handels und der Diebe. Seine wichtigste Aufgabe aber war die des Götterboten: Mit seinen geflügelten Sandalen flog er zwischen dem Olymp und der Erde hin und her und vermittelte in Sachen himmlischer Neuigkeiten. Karl Kerényi nennt das griechische Äquivalent des Merkur, den Gott Hermes, auch den „Seelenführer“: Er ist es, der die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt führt. Zugleich gelten Begegnen und Finden als Wesensoffenbarung dieses den Zufall liebenden Gottes.
Symbolik
In der Astrologie steht der Merkur für die Kommunikation, aber auch für das analytische Denken und die Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen. Als vermittelndes Zeichen werden ihm die motorischen Nerven sowie die Sprech- und Hörorgane zugeordnet. Als sein Wochentag gilt der Mittwoch. Der folgender Edelstein wird ihm zugeordnet: Achat. Der silbernen Farbe seines Metalls zum Trotz, des Quecksilbers, gilt Gelb als die ihm zugeordnete Farbe. Sein Archetyp sind der Händler, der Lotse und der Kundschafter. Seine Schattenseite sind der Ganove und der Lügner. Berufe, die das Prinzip des Merkurs reflektieren, sind Lehrer, Dichter, Händler, Analytiker, Mediziner, Kritiker, Wissenschaftler, Forscher, Journalisten, aber auch Schüler und Studenten.
Astrologische Bedeutung
Der schnelle Wechsel durch den Tierkreis (pro Zeichen braucht der Merkur nur etwa eine Woche) macht den Merkur für die Qualitäten des jeweiligen Zeichens sehr empfänglich. Auch den Planeten gegenüber gibt sich dieser Planet dienend; er reflektiert ihre Eigenschaften und verstärkt oder schwächt sie, je nach Stand, auch ab. In den Feuerzeichen verleiht er dem Denken eine gewisse Schärfe, im den Luftzeichen hingegen eine idealistische Tendenz. Menschen mit einem starken Merkur (hier hilft nur der Blick ins Gesamtbild des Horoskops) tun sich bei intellektuellen Aufgaben eher leicht, während eine Merkur-Schwäche eher auf eine Blockade von Lernfähigkeiten (wie in der Schule oder im Studium) hinweist.
Merkur in den Zeichen
Wie bei Sonne und Mond lässt der Stand des Merkurs in den Tierkreiszeichen diesen Planeten in einem spezifischen Licht erscheinen.
Menschen mit Widder-Merkur zeichnen sich durch schnelles und sachliches Denken aus und gelten gemeinhin als schlagfertig. Schießen sie übers Ziel hinaus, übertreiben sie auch gerne und fordern Streit heraus.
Stier-Merkur steht für gründliches, systematisches Denken, kann jedoch auch in Eigensinnigkeit und Kleinkariertheit ausarten.
Die Zwillinge unterstützen die natürliche Tendenz des Merkurs mit einer großen Beredsamkeit. Negativ formuliert kann dies auch zu einer gewissen Geschwätzigkeit oder gar Arglist führen.
Wer den Merkur im Krebs hat, verfügt meist über eine geistige Flexibilität und ein gutes Gedächtnis. Er kann aber auch nachtragend oder irrational agieren.
Merkur im Löwen spricht für ein gewisses Organisationstalent und bildhafte Denkstrukturen. Manchmal führt diese Stellung aber auch zu reinem polternden und lauten Ausdruck.
Wer über einen Jungfrau-Merkur verfügt, hat ein großes Sprachtalent und einen analytischen Geist. Manchmal fehlt es jedoch an einer gewissen Ganzheitlichkeit, jedoch nicht, was Kritikfähigkeit angeht.
Waage-Merkur führt zu gefühlsbetontem Denken und einer gewissen Konfliktscheue. Mit dieser Konstellation besteht auch ein Hang zur geschickten Lüge wie zur Schlampigkeit.
Merkur im Skorpion verleiht einen kritischen Geist und ein gewisses Interesse am Mysteriösen. Doch auch Rücksichtslosigkeit und Egoismus spielen hier eine Rolle.
Mit dem Merkur im Schützen verfügt man über eine Lust am Metaphysischen. Seine Gedanken sind ausgereift, doch manchmal wirkt Schütze-Merkur auch einfach etwas aufdringlich und gereizt.
Im Steinbock stehend schätzt der Merkur logisches und abstraktes Denken, manchmal auch in Kombination mit einer gewissen Unentschlossenheit und Argwohn.
Wassermann-Merkur verleiht einem Menschen ein psychologisches Interesse und generell große Lust auf zwischenmenschliche Themen. Zugleich gilt er auch als wenig gefühlvoll und etwas starrköpfig.
Wer den Merkur in den Fischen hat, neigt zu gefühlsbetontem Denken. Er ist vielseitig, aber auch leicht verführbar und zuweilen etwas nachlässig.
Merkur in den 12 Häusern
Erfahre hier die Bedeutung von Merkur in den 12 Häusern. Merkur im 1. Haus gilt als besonders günstige Merkur-Stellung und steht für ein großes Talent in geistigen und intellektuellen Zusammenhängen. Seine schnelle Auffassungsgabe führt zu einer Wissbegierde und Beweglichkeit, die ständig nach neuen Eindrücken Ausschau hält.
Im 2. Haus wird Merkur zu einem Geschäftsmodell: Schrift und Wort sind wesentliche Grundbausteine der eigenen Einkünfte. Menschen mit dieser Konstellation sind häufig als Wissenschaftler, Lehrer, Schriftsteller erfolgreich.
Wer seinen Merkur im 3. Haus stehen hat, liebt den Umgang mit Sprachen ebenso wie mit Zahlen, was er auf seinen zahlreichen Reisen unter Beweis stellen kann. Er ist ein geborener Autodidakt.
Im 4. Haus verheißt Merkur Erfolge mit allen, was mit Landbesitz und Immobilien zu tun hat und kann auch auf eine Tätigkeit daheim hinweisen. Die seelische Welt wird intellektuell erfasst, was den Geist bis ins hohe Alter hinein lebendig hält.
Das 5. Haus verführt den Merkur zu Vergnügungen und Spekulationen. Obwohl die Liebe zu geistiger Arbeit vorhanden ist, überwiegt doch ein gewisser Spieltrieb, da der Verstand sehr von den Emotionen beeinflusst wird.
Steht Merkur im 6. Haus, ist man ein tüchtiger und zuverlässiger Angestellter. Gefühle werden gerne über Bücher zum Ausdruck gebracht, während sich das Denken gerne anpasst. Häufig ist eine Neigung zur Heilkunde zu beobachten.
Im 7. Haus erscheint die Qualität des Merkur in der Projektion, d.h. im Gegenüber. Beredsame und intellektuelle Menschen weisen eine große Anziehungskraft auf einen aus, und man neigt dazu, sich in Beziehungen über den Partner auszudrücken.
Wer den Merkur im 8. Haus stehen hat, liebt das Geheimnis und alles Okkulte. Man verfügt über einen klaren Verstand und ist durchaus dazu befähigt, große Unternehmen zu führen. Ideologien und Leitbilder spielen eine gewisse Rolle, ebenso wie der Tod.
Merkur im 9. Haus führt nicht nur zu eigenen philosophischen bzw. weltanschaulichen Ambitionen. Die rasche Auffassungsgabe wird auch durch eine starke Intuition ergänzt, die gerne dazulernt und sich weiterbildet, auch auf Reisen und in der Partnerschaft.
Mit einem Merkur im 10.-Haus steht man immer unter Druck: Der eigene Ehrgeiz treibt zu einer herausragenden Position im eigenen Umfeld, unterstützt von einem ausgeprägten Rednertalent und einer beträchtlichen Geschäftstüchtigkeit.
Im 11. Haus umgibt sich der Merkur gerne mit jüngeren Freunden. Diese Vitamin-B-Stellung weiß um den Vorteil hilfreicher Beziehungen und vielfältiger Kontakte. Reformen sind ein persönliches Steckenpferd dieses rationalen Menschentyps.
Das 12. Haus stärkt die Einbildungskraft, die dem Merkur innenwohnt, ebenso wie die Intuition. Transzendente und mystische Themen üben eine starke Anziehungskraft auf einen solchen Menschen aus.
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