Egoismus in der Partnerschaft
Eine erfüllende Partnerschaft besteht aus Treue, Respekt, Vertrauen und der richtigen Balance aus gegenseitigem Nehmen und Geben.
Wenn aber einer der beiden Partner plötzlich immer mehr nimmt und nur noch seine eigenen Interessen verfolgt, kann diese Unausgewogenheit über kurz oder lang zu ernsthaften Problemen in der Beziehung führen.
Egoismus in der Beziehung rechtzeitig erkennen
Liebe macht bekanntlich blind – zumindest in der ersten Verliebtheitsphase, in der wir von einem wahren Hormoncocktail ganz bezaubert von unserem Partner sind und alles durch die rosarote Brille betrachten. Deshalb fallen egoistische Tendenzen am Beginn einer Beziehung vielen Verliebten gar nicht als solche auf. Denn schließlich dreht sich anfangs noch alles voll und ganz um die neue Liebe – manchmal soweit, dass sogar Freunde, Hobbies oder eigene Interessen erst einmal völlig vernachlässigt werden – dafür aber jede Menge Rücksicht auf den neuen Partner genommen wird.
Dabei besteht die Gefahr, dass man die eigene Persönlichkeit mit der Zeit völlig aus den Augen verliert. Wenn nach ungefähr einem halben Jahr die Wirkung dieses Endorphinrausches nachlässt, sehen wir auch den Partner mit anderen, nüchterneren Augen. Denn im Realitäts-Check zeigen sich plötzlich auch die Macken, die jeder Mensch nun einmal so mit sich bringt. Und da wir heute in einer individualisierten Gesellschaft leben – in der nicht umsonst ein Ausdruck wie ‚Selfie’ zum Wort des Jahres 2013 werden konnte – besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir uns einen ausgemachten Egoisten geangelt haben. Woran aber erkennt man, dass der Partner sein Ego auf Kosten des anderen auslebt?
Positiver Egoismus und negativer Egoismus
Fast jeder Mensch ist bis zu einem gewissen Rahmen egoistisch – denn wenn man das eigene Wohl immer nur hintenanstellt, geht das früher oder später zulasten der Bedürfnisse, die jeder von uns hat. Deshalb kann man auch positiven und negativen Egoismus voneinander unterscheiden. Positiver Egoismus geht nämlich niemals so weit, dass er zu Lasten oder dem Nachteil anderer Leute geht. Denkt ein Mensch hingegen nur an seinen eigenen Vorteil – und zwar so sehr, dass er dafür sogar ganz bewusst Nachteile für andere in Kauf nimmt – spricht man von negativem Egoismus.
Egoisten machen sich deshalb oft auch mangelndes Selbstvertrauen des Partners zunutze. Aus Angst, plötzlich nicht mehr geliebt zu werden oder sogar verlassen zu werden, lassen sich dann viele Menschen auf derartige Machtspielchen ein. Oftmals haben aber besonders große Egoisten selbst starke Minderwertigkeitskomplexe: Und die versuchen sie durch eine übertriebene Anspruchshaltung zu kompensieren – immer getrieben von dem drängenden Gefühl, übergangen zu werden und oder selbst nicht genug abzubekommen. Deshalb fallen Egoisten auch Gefühle wie Empathie, Altruismus und Anteilnahme oft nicht gerade leicht.
In vielen Partnerschaften gibt es einen, der mal mehr und einen, der mal weniger gibt. Wenn das Kräfteverhältnis aber auf Dauer gestört wird, kann das an den Fundamenten der Beziehung rütteln. Auf lange Sicht tut es niemandem gut, auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu verzichten. Deshalb ist es im Umgang mit einem egoistischen Menschen besonders wichtig, so früh wie möglich klare Kante zu zeigen und schnell klarzustellen, dass man sich nicht alles gefallen, geschweige denn sich ausnutzen lässt. Aus Angst vor Streit oder Ablehnung sollte man keinesfalls nachgeben, denn Konflikte gehören ganz selbstverständlich zu jeder gelebten Partnerschaft dazu.
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