Ostern und die Frühlingsgöttin Ostara – Ursprünge und Bräuche rund um das Ostara-Fest
Endlich! Am 21. März feiern wir Ostara. Denn dann steht die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche an und mit ihr beginnt der Frühling. Außerdem lassen sich in dem paganen Fest rund um die namensgebende Frühlingsgöttin Ostara jede Menge Parallelen zu unserem heutigen Osterfest finden. Welche genau? Das liest du hier!
Vielleicht hast du dich als Kind gefragt, woher der Osterhase kommt und warum er Ostereier bringt. Diese Symbole des Osterfestes, wie wir sie heute kennen und lieben, entwickelten sich direkt aus der heidnischen Verehrung der keltischen Göttin Ostara anlässlich der Tag-und-Nachtgleiche zum Frühlingsbeginn.
Als ursprünglich keltisches Frühlingsfest ist Ostara heute etwas in Vergessenheit geraten, obwohl sich unsere Osterbräuche nur geringfügig von den keltischen Ritualen unterscheiden.
Dabei ist es eines der wichtigsten Sonnenkreisfeste mit sehr alten Traditionen. Denn Ostara bringt den Frühling und damit Licht, Leben und Wärme zurück. Kälte und Frost müssen den Sonnenstrahlen weichen. Die Göttin der Morgenröte versinnbildlicht das Erwachen der Natur, die Wiedergeburt und das Wachstums.
Welche Bedeutung hatte die keltische Frühlingsgöttin? Warum feierten die Menschen ihr zu Ehren große Feste? Wird Ostara heute noch verehrt? Und welche Verbindung gibt es zum Osterfest?
Woher kommt der Name Ostara?
Der Name Ostara (Eostre) entstammt dem lateinischen Wort „Aurora“ und bedeutet „Morgenröte“. Die keltische Frühlingsgöttin kämpfte symbolisch mit den Eisriesen und vertrieb so den kalten Winter, damit die Natur zu neuem Leben erwachen und alles wachsen konnte.
Das keltische Fest der Ostara findet immer rund um die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche am 21. März statt. Als Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus bringt Ostara Leben, Licht, Wärme und Energie in die Welt. Immer mit dabei hat sie ihre Hasen, welche Eier verstecken und so ihr Erscheinen ankündigen. Der Sage nach ist auch der heilige Mondhase Ostaras Tier, den man in einer klaren Vollmondnacht als Abbild auf dem Erdtrabanten sehen kann. Hasen und Eier? Das klingt sehr nach Ostern!
Was bedeutet das Ei der Göttin?
Das Ei gilt schon in alten Sagen als Ursymbol der Fruchtbarkeit und spielt auch bei Ostara eine große Rolle. Eine uralte keltische Legende besagt, dass Ostara am Beginn der Zeit ein Ei zur Welt brachte und anschließend an ihrem Körper reifen ließ. Als sie die ersten Sprünge in der Schale bemerkte, legte sie das Ei behutsam in der Dunkelheit ab. Aus dem Ei "schlüpfte" die Erde mit allen Pflanzen, Gewässern, Tieren und Menschen. Aus dem Eidotter entwickelte sich die Sonne, und brachte so Licht in die Dunkelheit.
Bis heute gelten Eier rund um die Tag-und-Nacht-Gleiche als Symbol der Göttin Ostara. Gleichzeitig stehen sie auch für das Erwachen des Frühlings und sind ein eindeutiges Zeichen für beginnendes Leben. Der Osterbrauch, Eier zu verstecken, hat wohlmöglich auch bei den Kelten und alten Germanen seinen Ursprung: Mit ihnen wurde der Beginn des Frühlings angekündigt.
Das typische gekochte Osterei kommt aus der chrsitilichen Fastenzeit. Da es nicht erlaubt war, tierische Produkte zu verzehren, mussten sich die Menschen etwas für die gelegten Eier überlegen. Am haltbarsten wurden sie durch das hartkochen. So hatten alle auch nach der Fastenzeit noch etwas vom Eiergenuss.
Wie feierten die alten Heiden die Göttin der Morgenröte?
Götter und magische Wesen spielten in alten paganen Ritualen und Bräuchen eine große Rolle. So konnten die alten Germanen und Kelten viele unglaubliche Naturphänomene besser nachvollziehen. Die Sonne galt als das Lichtbringende und Wohnsitz der Götter im Himmel, während das Mondlicht dagegen das Böse und Dunkle verkörperte. Zugleich war es das Zeichen für Unheil bringende Götter, die im schwarzen Inneren der Erde lebten.
Wenn die Tage langsam länger worden, war das ein gutes Zeichen. Jetzt vertrieben die Lichtwesen die Dunkelheit und den harten Winter. Alles Lebenbringende hielt wieder Einzug in den Jahreskreis. Denn mit Ostara war die Zeit endlich wieder reif für Wachstum und Lebendigkeit.
Im ersten Sonnenlicht erwachte die Göttin der Morgenröte. Beim Duft der ersten Frühlingsblumen stellten sich die Heidenvölker vor, wie Ostara tanzt. Den Tanz der Göttin feierten sie, indem sie lodernde Feuer entzündeten und brennende Baumscheiben ins Tal rollen ließen, die die Sonne auf ihrem Weg durch den Himmel symbolisierten.
Zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara trugen die Männer Tierfelle und Stroh, um mit lauten Scherzen und Gesang den Winter zu verscheuchen. Die Frauen hüllten sich in weiße Gewänder, die auch Ostara trug, und schmückten sich mit Blumen. Auch Häuser und Sträucher wurden mit Reisig, bunten Bändern und Blüten verziert. Alles, um den Beginn des Frühlings mit Ostara zu feiern und die Lebensenergie neu einzulassen.
Was haben Ostara und Ostern gemeinsam?
Das keltische Frühlingsfest Ostara kennen heute nur noch wenigen Menschen, obwohl die christlichen Ostertraditionen dem heidnischen Bräuchen sehr ähneln. Das beginnt schon bei den Häschen, die die Eier bringen. Auch wenn die hartgekochten Eier bei den Christen eher einen praktischen Hintergrund hatten.
Der keltische Frühlingsanfang wird mit Ostara immer am gleichen Tag, dem 21. März, gefeiert, während das christliche Osterfest grundsätzlich auf den ersten Frühlingsvollmond nach Ostara fällt. Die Motive von Ostern und Ostara sind sich sehr ähnlich. Die germanische Frühlingsgöttin versinnbildlicht genauso wie das Auferstehungsfest zu Ehren von Jesus Christus den Beginn neuen Lebens.
Auch die Symbole und Traditionen des Osterfestes ähneln stark dem Fest der Ostara:
der Osterhase gilt als Symbol für das Osterfest und ist auch als heiliges Tier der Göttin der Morgenröte bekannt (Mondhase)
der Osterzopf kann als Zeichen für die Trinität der Ostara (Jungfrau, Mutter, Alte) verstanden werden, genauso wie für die heilige Dreifaltigkeit
das Osterfeuer und das Entzünden der Osterkerze als Sinnbilder des Lichts und der Wiedergeburt, das Ostarafeuer ist wie bei allen keltischen Jahreskreisfesten ein wichtiger Brauch, um Kälte und Dunkelheit hinter sich zu lassen
gefärbte Ostereier waren schon zum Ostara-Fest bekannt. Traditonell wurden sie rot eingefärbt, was für den Beginn der Fruchtbarkeit stand
Mit Ostara und auch mit Ostern verabschieden wir uns endlich vom Winter. Der Frühling taucht alles in neues Licht und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Alles blüht und die Lebensgeister fließen wieder. Es ist eein bunter und lebensbejahender Jahreszeitenwechsel, der die Tage länger werden lässt und uns Zuversicht und Lebensfreude schenkt. Ostara mit allen Sinnen zu genießen bedeutet auch, den Frühling gebührend willkommen zu heißen.
Wie präsent ist Ostara heute?
In einigen Gegenden Deutschlands zelebrieren die Bauern auch heute Rituale wie die Feldweihe, wie es schon die alten Kelten und Germanen taten. Kurz bevor der Frühling beginnt, werden die Felder gesegnet. Dazu weihen die Bauern ihre Ländereien in alle Himmelsrichtungen: Sie streuen Schlüsselblumen, Pfefferminze und andere Kräuter oder Weidenbaumäste in jeder der vier Ecken ihrer Felder und zünden symbolisch eine Kerze im Ackerboden an.
Mit diesen Rituale bitten sie um Schutz der Saat vor Unwettern und eine ertragreiche Ernte. Viele dieser Bräuche sind in den Jahrhunderten verloren gegangen. Doch allmählich kommen die alten Traditionen wieder in unser Bewusstsein - mit Ostara feiern wir das Licht und werden uns über die Kraft der Natur und den Einklang mit den Jahreszeiten noch bewusster. Ein Fest, das uns Halt geben, Hoffnung schenken und Mut machen kann, wenn wir gemeinsam am Osterfeuer stehen. Oder mit unseren Lieblingsmenschen auf Eiersuche gehen.
Wie kannst du Ostara zu deinem ganz eigenen Frühlingsfest machen? Was gibt dir im Frühling neue Energie? Finde es mit einem Anruf oder Chat heraus.
Mehr über die Bedeutung von Ostern liest du hier.