Geminiden 2022
Das Universum und der Ablauf seiner Konstellationen gilt als Grund, dass wir mit dem Philosophieren beginnen, indem wir nach den größeren Zusammenhängen suchen und diese finden wollen. Auch die ersten Kunstwerke, wie die Himmelsscheibe von Nebra wurde von den Sternen inspiriert. In der modernen Zeit stoßen wir immer wieder auf Schauspiele, deren Wirkung wir oft spüren, diese allerdings bisher nicht hundertprozentig erklären konnten.
Ein Beispiel ist ein besonderes Ereignis, welches seinen Namen nach dem Sternbild des Zwilling erhielt. Was steckt hinter den Geminiden und wann zeigen diese die geheimnisvollen Kräfte des Universums?
Was sind Geminiden?
Geminiden werden von unserem Auge als Sternschnuppen wahrgenommen. Das Besondere an dem Ereignis ist die intensive Sichtung von Sternschnuppen, welche von Jahr zu Jahr immer stärker wurde. Die Anzahl der Sichtkontakte ging in den letzten Jahren sogar über die der Perseiden im August hinaus. Das gemessene Maximum der Durchläufe am Zenit pro Stunde lag im Jahr 2013 bei 140 Sternschnuppen. Auch im den nächsten Jahren könnte ein neues Geminiden Maximum gemessen werden. Dass die Geminiden im Dezember auftreten, ist wohl ein Grund dafür, dass ihre Bekanntheit und Beliebtheit geringer ist, als bei dem Ereignis der Perseiden im Sommer, wenn die Nächte noch angenehm warm sind und eher nach draußen einladen.
Der erste Erklärungsansatz sah die Herkunft im Sternbild des Zwillings (lat= Gemini), genauer gesagt in einem Produkt aus diesem Sternbild. Dies liegt darin begründet, dass sich das jährliche Ereignis nahe des Sterns Castor und Pollux abzeichnete. Hinter den Geminiden im Dezember steckt eine Staubwolke, welche durch das Universum kreist. Bei Kontakt mit der Erdatmosphäre, verglühen die kleinen Bestandteile in recht kurzer Zeit, was für den Zauber am Himmel sorgt. Die Herkunft der Staubwolke wurde bei näherer Untersuchung im Jahr 1983 mit dem Asteroiden (3200) Phaethon verbunden. Im ersten Ansatz galt der Asteroid als erloschener Komet, welcher bereits vollkommen ausgaste und nach und nach seine Bestandteile verliert. Mittlerweile gilt ein Auseinanderbrechen des Pheaton als Ursache des wiederkehrenden Phänomens, welches mit der Nähe der Umlaufbahn zur Sonne begründet wird. Die Abgrenzung zwischen Asteroid und Komet wurde aufgrund des Pheaton unklarer. Heute gilt er als Steinkomet, welcher bei der Einwirkung der Kräfte der Sonne immer wieder kleine Bestandteile verliert.
Jährlich wiederkehrendes Ereignis
Vom 7. bis 17. Dezember können die Auswirkungen in Form von Sternschnuppen wahrgenommen werden. Die Geminiden zeigen ihr Maximum am 13. Dezember, wenn die meisten Aktivitäten beobachtet werden können. Aufgrund der koaxialen Neigung der Erde und der allgemeinen Verschiebung der Positionen im Sonnensystem, erscheint der Sternschnuppenschauer zu unterschiedlichen Zeiten. In den letzten Jahren gab es für Europäer am Nachmittag wenig zu sehen, während Amerikaner profitieren konnten. Im Jahr 2022 soll der Höhepunkt am Abend des 13. Dezembers zu sehen sein, wenn die meisten Schweife den Nachthimmel in ein romantisches Szenario tauchen, das uns staunen lässt.
Höhepunkt des Spektakels erreicht?
Es scheint so, dass wir als Beobachter, welche ihren Fokus von der Oberfläche der Erde haben, so viele Fotos wie möglich von dem Naturschauspiel schießen sollten. Nachdem sich die Geminiden durch die Kräftewirkungen der Erdumlaufbahn immer weiter annäherten, dürften diese in den nächsten Jahrzehnten zunächst an Intensität verlieren und irgendwann für unsere Nachkommen nicht mehr sichtbar sein.
Das Universum zeigt uns immer wieder, welche Bedeutung wir selbst im großen Gefüge haben. Auch wenn wissenschaftliche Dogmen und Einteilungen einer Aufklärung der Faktoren nicht durchweg dienlich sind, werden wir langfristig immer mehr Antworten erfahren. Bleibt fraglich, ob wir wirklich wollen, dass die letzten Geheimnisse des Universums komplett gelöst werden oder wir das Staunen und die Wirkung der Kräfte für uns nutzen.